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Fundament – Kurzinfo

Die Bodenbeschaffenheit – standfest, nachgiebig, sandig, gleichmäßig etc. – und die Art des Gebäudes sind die wichtigsten Kriterien für die Wahl des richtigen Fundamentes. Mit entscheidend ist auch der Aufwand der betrieben werden soll. Reicht es ein paar Gehwegplatten auszulegen (evtl. auf eine Schicht verdichteten Sand) oder das Gebäude auf Einschlaghülsen zu stellen?
Normalerweise unterscheidet man zwischen drei Arten von Fundamenten.

Die Betonplatte

Die wohl aufwendigste, aber auch gründlichste Art ist die gegossene Bodenplatte. Hierzu wird die Fläche wo das Haus einmal stehen soll ca. 30cm tief ausgehoben. Dieses Loch wird mit Schalbrettern umringt und ca. 10-15cm mit mittelfeinem Kies aufgefüllt und verdichtet. Die verbleibenden cm werden dann mit Beton ausgegossen der durch Bewährungsmatten (zumeist Baustahlgitter) noch verstärkt wird. Dazwischen sollte noch eine PE-Folie als Feuchtigkeitssperre eingelegt werden. Richtig ausgeführt ergibt sich so ein sehr solides Fundament. Nachteilig ist die Menge an Material die eingebracht werden muss. So wird für ein vermeintlich kleines Fundament bereits ein Betonmischer gebraucht, zumindest wenn selbst gemischt werden soll. Alternativ gibt es Betonzapfstellen, wo der fertige Beton abgeholt werden kann. Der ist dann so eingestellt, dass er zeitverzögert abbindet und so genügend Zeit für den Transport bleibt. Wenn man ein bisschen sucht findet man vermutlich auch jemanden der einem für kleines Geld den Beton fertig anliefert oder sogar das ganze Fundament erstellt. Im Internet gibt es Mengen-Rechner die einem nach Eingabe der Fundament-Maße die benötigten Mengen an Kies, Sand und Beton ausrechnen.

Schematische Darstellung Bodenplatte

Exkurs: Die Bewährung
Unter einer Bewährung versteht man Gitterstrukturen die, zumeist aus Stahl (mittlerweile auch aus z.B. Glasfaser), in den Beton eingegossen werden. Beton unter Druck ist zwar sehr fest, aber unter Zug oder Verwindung sehr spröde. Dies wird durch andere, biegsamere Materialien ausgeglichen. Das Bauteil an sich wird wesentlich stabiler.

Das Streifenfundament

Hier wird entlang der tragenden Wände ein Graben ausgehoben, der mit mittelfeinem Kies und dann mit Beton ausgegossen wird. Der Graben sollte mindestens 80cm tief sein um Frostsicherheit zu gewährleisten. In unseren breiten friert es normalerweise nicht in 80cm Tiefe. Frost kann ein Fundament hoch frieren lassen, das führt dann zu Unebenheiten. Sorgfältiges Arbeiten und genaues Messen ist beim Streifenfundament sehr wichtig. Auch sollte auf eine Bewährung nicht verzichtet werden, da die Belastung evtl. ungleichmäßig ist und es nicht nur zu Druckbelastung kommt.

Schematische Darstellung Streifenfundament

Das Punktfundament

Hier steht das Haus quasi auf (kurzen) Stelzen. Der Abstand der einzelnen Punktfundamente ergibt sich aus der späteren Last des Hauses sowie der Standfestigkeit des Bodens. Wobei Punktfundamente eigentlich nur für relativ festen Boden oder kleine leichte Gebäude geeignet sind.

Bei der Ausführung gibt es mehrere Möglichkeiten. Die einfachste ist Gehwegplatten in gewünschtem Abstand auf den evtl. verdichteten Boden zu legen. Im Baumarkt findet man spezielle Fundamentsteine oder auch Bodenhülsen aus Metall, die einfach in den Boden eingeschlagen werden.
Wer wert auf Stabilität legt greift aber auch hier zu Beton. Dazu werden Löcher (frostsicher 80cm tief) ausgehoben und mit Beton ausgefüllt. Der Durchmesser sollte nicht zu klein gewählt werden. Im Baumarkt kann man sich spezielle Erdlochbohrer ausleihen. Das sind quasi große Korkenzieher. Es gibt sowohl Hand- als auch Motorgetriebene. Bei steinigem Boden eignen sie sich aber nicht sonderlich, da sie hier ständig verkannten und die größeren Steine mühsam aus dem Loch geholt werden müssen. Daher kann einen Graben ausheben durchaus leichter und schneller gehen als Löcher zu buddeln.

Schematische Darstellung Punktfundament

Vor dem ausgießen mit Beton sollte sorgfältig für jedes Loch die notwendige Höhe markiert werden, damit die einzelnen Fundamente hinterher zumindest ungefähr dieselbe Höhe haben und man nicht zu viel ausgleichen muss. Den obereren Bereich der Fundamente zu verschalen ist sehr hilfreich.
Da Punktfundamenten normalerweise nur auf Druck belastet werden ist eine Bewährung meist nicht notwendig. Anders sieht es aus, wenn Bodenhaken in die Fundamente eingegossen oder angeschraubt werden sollen. Für eine sichere Einschätzung sollte sich an einen Fachmann gewandt werden.*

Egal welche Art Fundament ausgewählt wird, bevor es losgeht ist es sinnvoll sich Gedanken über Wasser und Stromleitungen zu machen. Meist erfolgen die Zu- und Ableitungen zum Gebäude unterirdisch. Frühzeitiges Berücksichtigen erspart späteres bohren und stemmen.

Auf folgenden Seiten finden Sie weiterführende Informationen und Anleitungen:
https://www.hagebau.de/beratung-fundament-selber-machen/
https://www.gartenhaus2000.de/ratgeber/gartenhaus-fundament.html
https://www.hornbach.de/projekte/
https://www.obi.de/magazin/garten/mauer/fundament-erstellen
https://benz24.de/gartenhaus-fundamente-planen/

Ein Gedanke zu „Fundament – Kurzinfo“

  1. Sehr interessant, dass das Haus beim Punktfundament quasi auf kurzen Stelzen steht. Ich plane ein größeres Gartenhaus und überlege, ob ich auf eine Bodenplatte oder ein Fundament zurückgreife. Hoffentlich finde ich dafür einen geeigneten Spezialisten, um mich fachlich beraten zu lassen.

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