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Asbest – Kurzinfo

Die Gefahr von Asbest liegt in den feinen Mineralfasern aus denen es besteht und die wenn eingeatmet zur Asbesthose führen können. Bis 1993 wurde Asbest aufgrund seiner guten technischen Eigenschaften vielerorts eingesetzt.

Unterschieden wird zwischen schwach gebundenem Asbest, wo er lose als Dämmstoff, als Spritzasbest oder z.B. in Vinyl- oder Dämmplatten verbaut wurde, und gebundenem Asbestzement. Dieser liegt normalerweise in Plattenform vor und dient als Dachdeckung, Fassadenverkleidung oder auch schon mal als Blumenkasten. Die Platten können evtl. auch beschichtet sein um vor Verwitterung zu schützen.

Asbest erkennen:
Eindeutig zu identifizieren ist Asbest für den Laien nur über eine Labor Untersuchung. Aber es gibt Hinweise anhand deren man vermuten kann, dass es sich um Asbest handelt:
1. Das Baujahr: Verstärkt wurde Asbest in den 1960 verbaut. Spritzasbest wurde im Westen bereits in den 1970 verboten und Asbestzement 1993.
2. Farbe: Die Typische Farbe von Asbest ist grau oder grünlich, allerdings liegt selten reines Asbest vor, sodass es schwierig ist Asbest an diesem Merkmal zu identifizieren.
3. Form: Asbest ist faserig. Erkennbar erst wenn das Bauteil beschädigt ist und in dem Fall hält man besser Abstand.
4. Verwendung: Aufgrund der guten dämmenden Eigenschaften von Asbests wurde er in Bereichen am Haus verbaut wo eine hohe Isolierfähig gewünscht ist. Am häufigsten fand Asbest in der Dacheindeckung Verwendung.

Asbest rückbauen:
Bitte beachten Sie, dass die folgenden Ausführungen für den Raum Mainz, Stand April 2019 gelten und sich von anderen Regionen unterscheiden können.
Es gibt Firmen die sich auf Asbestrückbau spezialisiert haben. Ob die für ein paar Quadratmeter Dachfläche kommen hängt wahrscheinlich davon ab wie viel Aufträge sie ansonsten gerade haben. Sofern Asbest in gebundener Form vorliegt kann eine Privatperson die Rückbaumaßnahme selbst vornehmen und muss hierfür, im Gegensatz zu Fachfirmen, nicht mal den Behörden Bescheid geben. Für die eigene Gesundheit und den Schutz der Umwelt ist der Heimwerker selbst verantwortlich. Es ist darauf zu achten, möglichst keine Fasern frei zu setzten. Dies geschieht bei jeglicher mechanischer Bearbeitung – zerbrechen, zersägen, abkratzen und auch schon beim Reinigen mit dem Hochdruckreiniger. Diese Tätigkeiten sind Privatpersonen verboten und können strafrechtlich verfolgt werden.
Ältere Platten sind evtl. verwittert, wodurch sich Fasern gelöst haben können. Im Freien sollten die Platten mit Wasser berieselt werden (kein Wasserstrahl, sondern eher ein sanftes beregnen) oder mit anderen staub bindenden Mitteln besprüht werden. An Unterkonstruktionen haftende Fasern können mit speziellen Staubsaugern (handelsübliche verfügen nicht über ausreichend feine Filter um die gefährlichen Fasern zurückzuhalten) abgesaugt oder auch einfach abgewischt werden. Die Lappen sollten auf jeden Fall mit den Platten entsorgt werden. Sollten sich an der Oberfläche der Platten bereits Fasern lösen ist auch beim Abbau der Dachrinne Vorsicht geboten.

Geeignete Schutzmaßnahmen:
Arbeiten an Asbest darf nur mit geeigneter Schutzkleidung ausgeführt werden. Atemschutzmasken sollten die Partikeldichte 10 Mikrometer nicht überschreiten und nur einmal verwendet werden. Genauso Einweg- Schutzanzug und evtl. Schutzüberzüge für die Schuhe. Sämtliche Schutzkleidung sollte im Freien ausgezogen werden und mit den Asbestplatten zusammen entsorgt werden. Ungeschützte Körper- und Kleidungsstellen (Gesicht, evtl. Haare, Schuhe etc.) sollten möglichst schnell abgeduscht werden um ein einatmen loser Fasern zu verhindern.

Asbest entsorgen:
Schwach gebundener Asbest muss immer mit dem ganzen Bauteil/Gerät entsorgt werden.
Asbestzement ist in geeignete, staubdichte Säcke oder Folie zu verpacken. Beim lokalen Entsorgungsbetrieb können solche, zumeist Kunststoffgewebe-Säcke, käuflich erworben werden. Alternativ können sie auch im Internet bestellt werden. Beim Transport ist darauf zu achten, dass keine Fasern frei gesetzt werden. Vor dem Bestellen sollte sich über die Anzahl der benötigten Säcke Gedanken gemacht werden. Insbesondere wenn keine schweren Maschinen zu Verfügung stehen müssen die verpackten Asbestplatten evtl. von Hand transportiert werden.
Die endgültige Entsorgung übernimmt dann der lokale Wertstoffhof. Über Preise und Annahmevoraussetzungen informieren sie sich bitte dort. In Mainz-Budenheim haben wir ungefähr €35,- für 10qm Dachplatten, inklusive der Asbestsäcke bezahlt.*

Weitere Informationen erhalten Sie z.B. unter folgenden Links:
https://eb-mainz.de/Medien/herunterladen/hauptsammlung/dokumente/f/infoblatt-asbest-04-2019
https://www.lfu.bayern.de/buerger/doc/uw_9_asbest.pdf
https://www.hausjournal.net/asbest-erkennen

3 Gedanken zu „Asbest – Kurzinfo“

  1. Vielen Dank für diesen Beitrag zu Asbest. Interessant, dass dieser oft nur durch eine Laboruntersuchung festgestellt werden kann und die Sanierung aufwändig sein kann. Ich denke, bei mir im Haus sollte langsam mal eine Asbestsanierung durchgeführt werden und ich werde erst Tests machen lassen, um das Ausmaß festzustellen.

  2. Herzlichen Dank für diesen Beitrag über Asbest. Gut zu wissen, dass Asbestzement in geeignete, staubdichte Säcke oder Folie zu verpacken ist. Ich habe ein Gebäude im Garten, in dem Asbest ist und plane gerade den Rückbau.

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